Hochwasserhilfe aus Lähden – Im Gespräch mit den Organisatoren des Hilfstransportes

 

„Viele Menschen aus der Region haben für die Opfer in den Hochwasserkrisengebieten gespendet. Nun wollen sie natürlich wissen, wo ihre Spenden angekommen sind“, erklärt André Meyer, Initiator des Hilfstransports. Daher hatte er Kontakt zu mir aufgenommen und gebeten; bei der Informationsweitergabe zu unterstützen.

Beim gemeinsamen Austausch wurde der hohe logistische Aufwand für den reibungslosen Ablauf deutlich. Nachdem André Meyer Kontakt in die Krisenregion aufgenommen und über einen dortigen Bekannten erfahren hatte, wo welche Hilfe gebraucht wurde, startete er einen Aufruf bei Facebook für den Spendentransport in die stark betroffene Region des Swisttals bei Odendorf. Ihm schlossen sich weitere Hilfsteams an, so dass schließlich 6 Sammelstellen in Lähden, Lorup, Hasselbrock, Dalum, Haselünne und Hopsten organisiert wurden. Sein Chef Holger Focke sagte ihm volle Unterstützung zu. Auf dessen Hof wurde eine der Sammelstellen für gut erhaltene Sachspenden wie Möbel (Betten, Schränke…), Elektro- und Küchengeräte (Kühlschränke, Waschmaschinen…), Spielzeug, Hygieneartikel usw. eingerichtet. Bei den Sammelstellen wurden Säcke und Kartons vorsortiert, beschriftet und schließlich alles auf 5 LKW verladen. Von Haselünne und Hopsten wurden die Hilfsgüter nach Lähden gebracht. „Die Hilfsbereitschaft und Unterstützung waren enorm“, bestätigten die Lähdener Helfer Paolo Janssen und Aloys Hellweg.

Ausdrücklich bedanken möchten sie sich bei allen die gespendet und unterstützt haben. „Die Firma Krone hat zwei nagelneue Auflieger für den Transport zur Verfügung gestellt“, so Meyer. „Auch die Speditionen Benno Brüggemann aus Dohren, Geiger aus Rhede, Kranservice S&W aus Renkenberge, Lohnunternehmen Schwarte aus Hüven und Holger Focke aus Lähden haben Lkw bereitgestellt. Familie und Freundeskreis haben beim Verladen geholfen.“

Viele Telefonate waren nötig, z. B. mit „Toll Collect“, um als Hilfstransport von der Mautpflicht befreit zu werden. Da viele Straßen in den Krisenregionen nicht befahrbar waren, mussten Lieferdatum und Annahmestelle genaustens abgestimmt werden.

Am 31.7. ging es um 5.45 Uhr in Lähden los. Bäckerei Pleus hatte Reiseproviant in großen Mengen gespendet, der morgens zunächst abgeholt wurde. Von TIBA aus Bawinkel gab es eine Dieselspende und auch weitere Private hatten sich mit Spendengeldern beteiligt, um die Transportkosten zu decken.

martina schuemers hochwasser 2 01Nachdem alle Lkw und ein Bulli mit 17 Personen im Konvoi unterwegs waren, ging es direkt ins Krisengebiet, wo sie gegen 14 Uhr in Odendorf ankamen. Den Menschen dort waren Leid und Verzweiflung anzusehen. Die Wassermassen hatten einigen Menschen aus der Region das Leben gekostet. Weitere wurden noch vermisst. Der Wasserstand war 6-7 Meter hoch gewesen. Zum Glück hatte die Steinbachtalsperre gehalten, sonst hätte es ihr Dorf wohl nicht mehr gegeben. Mit Eimern schafften sie den Schlamm aus den Kellern und retteten, was von ihrem Hab und Gut noch zu retten war. Für die Hilfsgüter zeigten sie sich sehr dankbar, da sie bisher vollkommen auf sich selbst gestellt waren. Eine unbeschadete Halle war in höherer Lage kurzfristig für die Zwischenlagerung der Hilfsgüter freigeräumt worden, wo bis 16.30 Uhr alle Lkw entladen wurden. Mit gemischten Gefühlen von Beklommenheit über Erschütterung bis Dankbarkeit, dass sie helfen konnten, ging es nach getaner Arbeit für die emsländischen Helfenden wieder gen Heimat, wo sie den Hof Focke in Lähden um 21.30 Uhr erreichten. Hier hatten die daheim Gebliebenen für alle Beteiligten der Hilfsaktion zum Tagesabschluss als Stärkung Spanferkel und Kaltgetränke vorbereitet. „Die Organisation war ein großer logistischer Aufwand, aber durch den Zusammenhalt und die vielen helfenden Hände auch eine ganz besondere Erfahrung. Vor allem direkt zu sehen, wo die dringend benötigte Hilfe ankommt, das war es unbedingt wert!“ betonte André Meyer.

Vielen Dank für die Einladung auf den Hof Focke – meine große Anerkennung dafür, was das Organisationsteam in Gemeinschaftsleitung auf die Beine gestellt hat, ist Ihnen sicher. Meinen ausdrücklichen Dank richte ich auch an alle Spender und Unterstützenden der Hilfsaktion. Das Emsland steht zusammen und packt an.


Herzliche Grüße -  Martina Schümers

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